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Unser Gesundheitslexikon erklärt medizinischen und pharmakologischen Fachbegriffe:



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Apotheker Alois Haggenmüller, Rosenstr. 12, 89407 Dillingen, Tel.: 09071 / 2460, Fax: 09071 / 4153, info@ma-dlg.de

A

Abusus:

Missbrauch, übermäßiger Gebrauch


Aceton (Ketonkörper):

Stoffwechselprodukt das bei Diabetikern in Blut und Urin auftritt. Fehlt dem Körper Insulin, um dem Zucker den Weg aus dem Blut in die Zellen zu ermöglichen, stellt dieser sich den lebensnotwendigen Zucker aus Körperfett her. Aceton ist ein Nebenprodukt dieser Art von Energiegewinnung, das den Körper übersäuert (= Ketoazidose). Bei totalem Entgleisen des Stoffwechsels wird Aceton auch über die Atemluft abgegeben (alkoholähnlicher Geruch), unbehandelt fällt der Betroffene ins Ketoazidotische Koma.


Adipositas

Vermehrung des Fettgewebes, meist bedingt durch Überernährung, möglicherweise aber auch eine Folge von Stoffwechselstörungen bzw. Hormonstörungen; ein wesentlicher Risikofaktor für Typ II Diabetiker.


adsorbierend

aufsaugend, anlagernd


Adstringens

auf Schleimhäute oder Wunden zusammenziehend wirkendes Mittel


adstringierend

zusammenziehend wirken


Albuminurie

Es handelt sich um eine vermehrte Ausscheidung des Eiweißes Albumin mit dem Urin. Wird dieses Eiweiß nachgewiesen, ist dies ein Hinweis auf eine eingetretene Nierenschädigung oder Nephropathie. Normalerweise ist die Niere nicht durchlässig für Eiweiß, jedoch kann durch Zuckereinlagerungen in den Nieren ihre Durchlässigkeit für bestimmte Stoffe verändert sein.


analeptisch

belebend, anregend


Analgetika

Schmerzmittel


Angina Pektoris

schmerzhaftes, von Todesangst begleitetes Beklemmungsgefühl in der Herzgegend


Angiopathie

Oberbegriff für Schädigung der Gefäße, wie z.B. Arterien oder Venen, man unterscheidet zwischen Micro- und Macroangiopathien.


Antagonist

Gegenspieler. Viele Körperfunktionen werden durch zwei entgegengesetzt wirkende Stoffe oder Mechanismen im Gleichgewicht gehalten. Z.B. Streck- und Beugemuskeln oder Insulin und Glucagon.


Apoplexie (Schlaganfall)

Ausgelöst durch den Verschluß einer Hirnarterie; dem Gehirn wird über das Blut dadurch zu wenig Sauerstoff zugeführt und es kommt zum Absterben von Gehirngewebe. Ein Schlaganfall kann auch die Folge einer Macroangiopathie


Arteriosklerose

Eine Verengung der Arterien (Blutgefäße) durch Ablagerungen an den Gefäßwänden. Dies kann zum Gefäßverschluß führen. Besondere Gefahr geht von Zigarettenkonsum, Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerte) und Diabetes aus


Autoimmunerkrankung

Normalerweise sind die von unserem Immunsystem gebildeten Antikörper für die Abwehr von körperfremden Substanzen (Viren, Bakterien) zuständig. Bei einer A. liegt ein Defekt des Immunsystems vor, so dass die Antikörper auch körpereigene Substanzen und Organe angreifen. Beim Diabetes Typ I wird angenommen, dass die Ursache in der Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Inselzellen liegt.


B

Ballaststoffe

Sie sind vermehrt in Vollkornprodukten, Kohlarten und Hülsenfrüchten enthalten. Diese Pflanzenfasern haben ein höheres Sättigungsvermögen, werden vom Körper jedoch nicht verwerten und mit dem Stuhl wieder ausgeschieden.


Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Verdauungsorgan, das hinter dem unteren Teil des Magens zu finden ist. Für die Produktion von verschiedenen Hormonen zuständig, z.B. des Insulins in den Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln.


BE

Abk. für Broteinheit


Beta-Zellen

Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind.


Blutzuckerprofil

Die durch Messungen bestimmten Änderungen des Blutzuckerspiegels im Laufe eines Tages. Ein Blutzucker-Profil besteht aus 4 Messungen: 1× nüchtern und 3× nach dem Essen.


Blutzuckerspiegel

Die Konzentration von Glucose im Blut. Die Normalwerte des Blutzuckers im nüchternen Zustand liegen zwischen 65 mg/dl (= Milligramm pro Deziliter Blut) und 110 mg/dl.


Botenstoff

s. Hormon


Broteinheit (BE)

Maßeinheit für den Kohlenhydratgehalt von Lebensmitteln. Eine Broteinheit sind 12g verwertbarer Kohlenhydrate, entsprechend etwa einer Scheibe Brot.


C

Cholesterin

Zählt zur Gruppe der Fette. Es wird vom Körper selbst produziert, aber auch von außen über die Ernährung zugeführt. C. spielt eine wichtige Rolle in der Bildung von Gallensäuren, Hormonen und dem Aufbau von Zellwänden. Bedingt durch einen Insulinmangel, tritt bei Diabetikern häufig vermehrt Cholesterin ins Blut über. Durch Ablagerung von C. an den Gefäßwänden kommt es zu Arteriosklerose.


Cholesterin

Zählt zur Gruppe der Fette. Es wird vom Körper selbst produziert, aber auch von außen über die Ernährung zugeführt. C. spielt eine wichtige Rolle in der Bildung von Gallensäuren, Hormonen und dem Aufbau von Zellwänden. Bedingt durch einen Insulinmangel, tritt bei Diabetikern häufig vermehrt Cholesterin ins Blut über. Durch Ablagerung von C. an den Gefäßwänden kommt es zu Arteriosklerose.


D

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Chronische Krankheit des (Kohlenhydrat)stoffwechsels; die Blutzuckerwerte der betroffenen Person sind stark erhöht und es kommt zum Auftreten von Zucker im Harn. Dieser bindet zusätzliches Wasser, so dass die Harnmenge stark erhöht ist, eine Folge davon ist ein übermäßiges Durstgefühl. Die Ursache für einen Diabetes liegt in einer mangelnden Produktion von Insulin (Typ I Diabetes) bzw. einer mangelnden Wirksamkeit (Insulinresistenz) von vorhandenem Insulin (Typ II Diabetes). Auch Medikamente können auf Dauer eingenommen zur vermehrten Bildung von blutzuckersteigernden Hormonen und somit zu einem Diabetes führen (z.B. Cortison). Ein meist reversibler Diabetes kann in der Schwangerschaft auftreten (Gestationsdiabetes). Ein unbehandelter Diabetes führt zu einer starken körperlichen Schädigung und einer Senkung der Lebenserwartung.


Diabetischer Fuß

Bei Diabetikern kommt es durch Nervenschädigung zu einem verminderten Empfindungsvermögen an den Füßen. Druckstellen und kleine Wunden werden so nicht bemerkt. Auch eine verminderte Schweißsekretion spielt eine Rolle, die Haut am Fuß ist nicht mehr so geschmeidig. Die schlechte Durchblutung lässt entstandene Wunden schlechter heilen, Infektionen bis hin zu Gewebeabsterben sind die Folge. Betroffen sind vor allem die Zehen und der Fersenbereich. In manchen Fällen ist eine Amputation unumgänglich. Deshalb ist es für den Diabetiker wichtig, seine Füße regelmäßig zu kontrollieren und zu pflegen, bequemes Schuhwerk zu tragen und auch regelmäßige Kontrollen durch den Arzt durchführen zu lassen.


Dialyse

Unter Dialyse versteht man eine Blutwäsche mittels der „künstlichen Niere“. Diese wird nötig, wenn die Nieren des Betroffenen nicht mehr funktionstüchtig sind (Niereninsuffizienz). Das Blut wird hierbei über ein Schlauchsystem durch einen Filter geleitet, um die giftigen Abbauprodukte heraus zu filtern, ein Prozess, den sonst die Nieren für uns übernehmen. Die Dialyse muß mehrmals wöchentlich durchgeführt werden und dauert jeweils mehrere Stunden.


Diarrhö

Durchfall


Diseasemanagement

Krankheitsbildmanagement


diuretisch

harntreibend


E

Elimination

Entfernung, hier Ausscheidung


F

Fruchtzucker

s. Fructose


Fructosamin

Es handelt sich hierbei um ein Eiweiß im Blut, an das Glucose gebunden wird. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr Fructosamin wird gebildet. Ähnlich wie beim HbA1c-Wert ist hierdurch die Bestimmung des durchschnittlichen Blutzuckerwertes möglich. Jedoch beschränkt sich der Bestimmungszeitraum auf die letzten 3 Wochen. Normalwerte liegen bei 1,9 - 2,7 mmol/l.


Fructose

Ein leicht verdaulicher Zucker, der vom Körper aber nur wenig zur direkten Energiegewinnung genutzt werden kann. Als Zuckeraustauschstoff einsetzbar, da nur wenig Insulin für ihre Verstoffwechslung benötigt wird. Fructose muß bei der Berechnung von Broteinheiten jedoch berücksichtigt werden.


G

Gangrän

Eine Folge von Arteriosklerose, die bei Diabetikern häufig zum Absterben des Gewebes an Zehen und Füßen führt, bedingt durch eine schlechte Durchblutung.


gastrointestinal

den Magen-Darm-Trakt betreffend

Gestationsdiabetes

Meist reversibler Diabetes während der Schwangerschaft. Ca. 1-5% der Schwangeren sind betroffen. Häufig sind diese Frauen übergewichtig oder haben bereits Verwandte, die an einem Typ II Diabetes leiden. Um einer Schädigung des Kindes Vorzubeugen, ist eine gute Einstellung des Blutzuckers sehr wichtig.


Glaukom (Grüner Star)

Augenerkrankung bedingt durch einen erhöhten Augeninnendruck.


Glomerulosklerose

Microangiopathie der Glomeruluskapillaren in der Niere.


Glucagon

Antagonist des Insulins. Das von den Zellen der Langerhans'schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse gebildete Glucagon mobilisiert körpereigene Energiereserven. Durch seine Wirkung wird Glycogen aus den Speichern in Muskeln und Leber zu Glucose abgebaut, die dann dem Körper über den Blutkreislauf zur Energiegewinnung zur Verfügung steht. Wird die Glucose durch die Körperaktivitäten nicht sofort verbraucht oder kann mangels Insulin von den Zellen nicht aufgenommen werden, steigt infolgedessen der Blutzuckerspiegel an. Als Notfallmedikament bei Unterzuckerung eingesetzt (Gluco-Hypo-Kit)


Glucose (Traubenzucker)

Ein leicht verdaulicher Zucker, der vom Körper direkt zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Bei der Bestimmung des Blutzuckerspiegels wird die Konzentration von Glucose im Blut gemessen. Diabetiker sollten für den Fall der Unterzuckerung immer ein Stück Traubenzucker dabei haben, das dann bei ersten Anzeichen von Unwohlsein gelutscht werden kann.


Glycogen

Durch Glucagon kurzfristig mobilisierbares Reservekohlenhydrat des Körpers. Es wird in Muskeln und Leber gespeichert.


H

HbA1c-Wert

Auch Blutzuckerlangzeitwert genannt, der die durchschnittliche Überhöhung des Blutzuckers der letzten 8-10 Wochen angibt. Ein Teil des Zuckers geht mit dem Hämoglobin ( Farbstoff der roten Blutkörperchen ) eine dauerhafte Verbindung ein, diese werden HbA1C genannt und können gemessen werden. Je höher der Anteil des verzuckerten Hämoglobins, desto höher der durchschnittliche Blutzucker der vergangenen Wochen. Ein guter Wert liegt bei 6-7. Die Bestimmung des HbA1C ersetzt jedoch nicht das tägliche messen.


hepatotoxisch

giftig für die Leber


Hormon (Botenstoff)

Vom Körper in dafür vorgesehenen Drüsen (z.B. Schilddrüse, Hirnanhangdrüse) häufig nur geringer Menge gebildeter Stoff, der zur chemischen Nachrichtenübertragung dient und die verschiedensten Stoffwechselvorgänge steuert. Dazu koppeln seine Moleküle an spezifische Rezeptoren.


Hyperglykämie

Überzuckerung, d.h. ein zu hoher Blutzuckerspiegel. Bei Werten morgens nüchtern über 110 mg/dl oder 1 Stunde nach der Mahlzeit über 140 mg/dl.


Hyperthyreose

Überfunktion der Schilddrüse


Hypertonie

Bluthochdruck


Hypertriglyceridämie

Das vermehrte Auftreten von Triglyceriden (= Fetten) im Blut ist ein Risikofaktor für Schäden der Blutgefäße


Hypoglykämie

Unterzuckerung, d.h. ein zu niedriger Blutzuckerspiegel. Bei Werten unter 50mg/dl. Eine akute Unterzuckerung ist gefährlich, man kann ihr aber durch Essen eines Stück Traubenzuckers oder trinken einer Traubenzuckerlösung schnell entgegenwirken. Fällt der Wert weiter auf unter 30mg/dl kommt es zum hypoglykämischen Schock. Spätschäden sind durch einer Unterzuckerung nicht zu erwarten.


Hypoglykämischen Schock

Schwerste Form der Unterzuckerung bei Werten unter 30mg/dl.


Hypotonie

zu niedriger Blutdruck


I

Indikation

Grund, ein bestimmtes Heilverfahren/Arzneimittel anzuwenden


insuffizient

ungenügend, geschwächt


Insulin

In den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, das den Körperzellen die Aufnahme von Glucose in die Zellen ermöglicht. Bei einem Diabetiker wird dieses Hormon nicht mehr gebildet (Typ I Diabetiker) bzw. hat es seine Wirksamkeit verloren (Typ II Diabetiker). Da es sich bei Insulin um ein Eiweiß handelt, muß dieses unter die Haut ins Fettgewebe gespritzt werden, denn im Magen würde es von der Magensäure sofort zerstört werden. Es gibt Insuline von unterschiedlicher Wirkdauer.


Insulinpflicht

Ein Diabetiker ist insulinpflichtig, wenn sein Blutzuckerspiegel nicht mehr ohne Spritzen von Insulin regelbar ist.


Insulinresistenz

Insulinresistenz liegt vor, wenn ein insulinpflichtiger Patient mit Diabetes mellitus mehr als 200 IE/Tag an Insulin zur Stoffwechseleinstellung benötigt. Die Ursache liegt in der Bildung von Insulinantikörpern, die sich an das Insulin hängen und es somit unwirksam machen.


Ischämisch

mangeldurchblutet


J

K

kardial

das Herz betreffend


kardiovasal

die Herzgefäße betreffend


karzinogen

krebserregend


Katarakt (grauer Star)

Durch Trübung der Linse kommt es zu eingeschränktem Sehvermögen. 20% der Diabetiker sind betroffen. Nachweisen, dass es sich in der Tat um einen diabetischen Katarakt handelt, kann man jedoch ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen. Man führt dies auf häufige Stoffwechselentgleisungen zurück, Hauptursache ist die Hyperglykämie.


Ketoazidotisches Koma

Längerdauernde tiefe Bewußtlosigkeit, die durch äußere Reize nicht unterbrochen werden kann, hervorgerufen durch extreme Glucoseverwertungsstörungen, bei denen Ketonkörper gebildet werden. Eine Folge von Insulinmangel.


Ketonkörper

Abfallprodukt des Fettabbaus im Körper. s. Aceton


Kohlenhydrate

Eine Gruppe miteinander verwandter chemischer Verbindungen, die einen wesentlichen und wichtigen Teil unserer Ernährung bildet. Sie dienen dem Körper hauptsächlich als Energiequelle. Man unterscheidet die schnell verwertbaren K. wie z.B. Zucker, Traubenzucker oder Fruchtzucker und langsam oder nur schlecht verwertbare K. wie Stärke und Zellulose.


kompetitiv

eine notwendige Ergänzung fordernd


Kontraindikation

Gegenanzeige, bei der ein bestimmtes Mittel nicht angewendet werden darf


koronardilatierend

Weitung von Herzkranzgefäßen


Korrekturfaktor

Vor jedem Essen wird eine bestimmte Menge Insulin gespritzt, je nach Menge der Broteinheiten, die verzehrt werden sollen. Liegt der gemessene Blutzuckerspiegel nun über dem für die betroffene Person persönlich festgelegten Zielwert, muß mehr Insulin gespritzt werden. Diese Mehrgabe von Insulin nennt man Korrekturfaktor.


Krankheitsbildmanagement (Diseasemanagement)

Ergebnisorientierte Steuerung von Behandlungsabläufen durch die Krankenkassen. Ziel ist eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch mehr Qualitätssicherung und koordinierte medizinische Versorgungsstruktur. Dabei sollen alle zu erbringenden Leistungen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.


L

Langerhanssche Inseln

Zellen der Bauchspeicheldrüse, in denen das Insulin gebildet wird.


M

Macroangiopathie

Angiopathie, d.h. Verkalkung, mittlerer und großer Blutgefäße, Arteriosklerose. Zu den Risikofaktoren zählen: Rauchen, Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, sowie Diabetes. Bei Typ II Diabetikern fördert der erhöhte Insulinspiegel sowie ein verändertes Verhalten der Blutplättchen (gesteigerte "Verklebbarkeit") die Gefäßverkalkung.


Manifestation

Sichtbarwerden einer Erkrankung, nach dem sie lange Zeit verborgen war (vorhandene Erbanlagen für einen Diabetes) und nun durch bestimmte Umstände zu Tage tritt (z.B. Übergewicht).


Metabolisches Syndrom

Vorstufe des Typ-II-Diabetes mellitus. Es bezeichnet mehrere gleichzeitig auftretende Krankheitssymptome den Stoffwechsel betreffend: Zucker- und Fettstoffwechsel sowie der Blutdruck. Im Falle des Diabetikers ist folgender Ablauf möglich: Gekennzeichnet durch eine offenbar vererbte Insulinresistenz von Muskeln und Leber gekennzeichnet. Dazu kommt dann oft eine erworbene Insulinresistenz infolge Übergewicht und Bewegungsarmut. Um diese Unempfindlichkeit gegenüber dem körpereigenen Insulin auszugleichen, wird von der Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausgeschüttet. Der erhöhte Insulinspiegel (Hyperinsulinämie) wiederum fördert über andere Mechanismen die Entstehung eines Bluthochdrucks und bewirkt auch eine Fettstoffwechselstörung. (Wird der Bluthochdruck in dieser Phase mit unpassenden Medikamenten behandelt, so können dadurch sowohl die Fettstoffwechselstörung als auch die beginnende Glucoseintoleranz verstärkt werden.) Die Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, daraus folgend Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenversagen, Augenschäden und Durchblutungsstörungen in Beinen und Füßen.


Microangiopathie

Angiopathie kleiner Kapillargefäße, z.B.: Retinopathie oder Glomerulosklerose. Die Gefäßinnenhaut dieser kleinen Gefäße (z.B. der Netzhaut = Retina) ist geschwollen, so dass der Durchmesser verengt ist und es zu verminderter Durchblutung kommt, sogar bis zum Gefäßverschluß weiterführen kann.


Mikraltest

Nachweis kleinster Mengen Eiweiß im Urin zur rechtzeitigen Erkennung von Nierenschädigungen. Der Test wird an drei unterschiedlichen Tagen durchgeführt. Erst wenn in zwei Proben Morgenurin positiv auf Mikroalbumin getestet werden, wird der Test insgesamt als positiv angesehen.


Mody (Maturity-Onset Type Diabetes in Young People)

Auftreten eines nicht insulinpflichtigen Diabetes im Jugendalter. Für gewöhnlich tritt ein Typ II Diabetes erst im fortgeschrittenen Alter auf. Diese Form des Diabetes wird meist vererbt. Die betroffenen Personen sind in der Regel normalgewichtig.


N

Nephropathie

Spätfolge des Diabetes: eine Nierenerkrankung, hervorgerufen durch unterschiedliche Veränderungen (z.B. Entzündungen, Gefäßveränderungen) in den Nieren, die bis hin zu Nierenversagen führen kann. Zur Kontrolle sollten Diabetiker regelmäßig ihren Urin auf Eiweißausscheidung (Albuminurie) untersuchen.


Neuropathie (diabetische)

Nervenschädigung; Folgeschaden durch zu hohe Blutzuckerwerte. Geschädigt werden Nerven, die für Muskelbewegung, Fühlen, aber auch für die Versorgung innerer Organe (autonomes Nervensystem) zuständig sind. Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit sind herabgesetzt. Häufig ist bei Diabetikern der Fuß betroffen. Eine jährliche Kontrolle sollte durchgeführt werden.


Niereninsuffizienz

Eingeschränkte Funktion der Niere. Sie ist nicht mehr in der Lage die erforderlichen Wassermengen und giftigen Stoffwechselprodukte dem Körper zu entziehen. Dies führt nach und nach zu einer Steigerung der Konzentration dieser giftigen Stoffe im Körper. Hält dieser Zustand unentdeckt an, kommt es zu einer Nierenvergiftung, die eine Behandlung mit der Dialyse notwendig macht.


Nierenschwelle

Ab einem bestimmten Blutzuckerwert wird Glucose über den Harn ausgeschieden und kann dort nachgewiesen werden. Diesen Wert oder Schwellenwert nennt man die Nierenschwelle, er liegt bei 150-200ml/dl und höher.


O

Obstipation

Verstopfung


Oedem

Durch unterschiedliche Grunderkrankungen kann es zu einem Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen kommen, die sich daraufhin im umliegenden Gewebe ansammelt. Mögliche Ursachen sind: Venenerkrankungen (Krampfadern), Herzschwäche, aber auch hormonelle Schwankungen - wie z.B. während einer Schwangerschaft - oder langes Stehen oder Sitzen. Betroffen sind meist die Beine, jedoch können sich Oedeme auch in der Lunge oder Schleimhäuten bilden.


Osteoporose

Knochenschwund


P

pektanginös

Knochenschwund


pharmakologisch

die Arzneimittelkunde betreffend


Polydipsie

Abnorm gesteigerte Durstempfindung mit entsprechend erhöhter Flüssigkeitsaufnahme.


Polyurie

Abscheidung abnorm erhöhter Harnmengen. Oft bereits ein Anzeichen für einen unentdeckten Diabetes. Grund hierfür ist das Ausscheiden von Glucose über die Niere. Glucose hat die Eigenschaft Wasser zu binden und erhöht dadurch das Harnvolumen. Eine natürliche Folge der Polyurie ist die Polydipsie. Auch schlecht eingestellte Diabetiker leiden unter Polyurie.


positiv inotrop

Kontraktionskraft des Herzens erhöhend


Prophylaxe

Vorbeugung von Krankheiten


Q

R

Resorption

Wirkstoffaufnahme


Retinopathie

Microangiopathie der Netzhaut des Auges. Tritt meist nach sehr langem Diabetesleiden auf. Führt zu eingeschränktem Sehvermögen bis hin zur Erblindung. Regelmäßige Kontrollen durch den Augenarzt erforderlich!


Rezeptor

Platz auf der Oberfläche von Zellen, an den ein bestimmtes Molekül (Hormon) gekoppelt werden kann, was dann eine bestimmte Wirkung zeitigt. Auch das Insulin wirkt über solch einen Rezeptor und ermöglicht so eine Reihe von Stoffwechselvorgängen. Man spricht hierbei auch vom Schlüssel-Schloss-Prinzip. Das Insulin/Hormon (= der Schlüssel) koppelt an den Rezeptor (= das Schloss). Nur wenn das richtige Hormon an den richtigen Rezeptor gelangt kann eine Wirkung erzielt werden. Eine Verminderung der Rezeptoren, wie beim Typ II Diabetiker, macht das vorhandene Insulin somit wirkungslos.


S

Saccharose (Zucker)

beruhigend, einschläfernd


sedierend

Der in unseren Lebensmitteln häufigste Zucker. Er wird bei der Verdauung rasch in gleiche Teile Glucose und Fructose zerlegt.


Spritz-Eß-Abstand

Die zwischen dem Spritzen von Insulin und einer Mahlzeit einzuhaltende Wartezeit. Man kann durch einen verkürzten bzw. verlängerten Spritz-Eß-Abstand bei gleicher Insulinmenge den Blutzucker regulieren. Bei niedrigen Blutzuckerwerten bevorzugt man einen kurzen Spritz-Eß-Abstand, bei hohen Blutzuckerwerten einen längeren.


Stoffwechsel

Um- und Abbau der vom Körper aufgenommenen Stoffe (Nahrung, Wasser, Luftsauerstoff) zur Energiegewinnung und zum Aufbau körpereigener Stoffe.


Sulfonylharnstoffe

sind eine Medikamentengruppe für Typ II-Diabetiker, die die körpereigene Insulinausschüttung steigern. Sulfonylharnstoffe (z.B. Glibenclamid) werden in Form von Tabletten eingenommen. Um die Wirksamkeit des Insulins zu erhöhen, sollten Betroffene sich zusätzlich an eine Diät zur Gewichtsreduktion halten.


Syndrom X

s. Metabolisches Syndrom


T

Tachykardie

beschleunigte Herztätigkeit


Transmitter

Überträgersubstanz


Traubenzucker

s. Glucose


Tremor

Zittern


Typ I

Diabetes mellitus, der durch eine unzureichende Insulinproduktion verursacht wird. Der Typ I Diabetes tritt meist schon im jugendlichen Alter, selten nach dem 40. Lebensjahr, auf. Man vermutet als Ursache eine Autoimmunerkrankung, die dazu führt, dass die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden und somit kein Insulin mehr produzieren können. Typ I Diabetiker müssen sich das Insulin mehrmals täglich spritzen. Erste Anzeichen der Erkrankung sind Polyurie, Polydipsie, Müdigkeit und Gewichtsverlust.


Typ II

Diabetes mellitus, der durch eine unzureichende Insulinwirkung verursacht wird; auch Altersdiabetes genannt. Hinter der schlechten Insulinwirkung vermutet man verschiedene Ursachen:
1. eine Funktionsstörung der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch diese nicht ausreichend Insulin produzieren. Eine Überproduktion von Insulin, aus der eine verminderte Insulinwirkung resultiert eine Störung der Insulinrezeptoren an den Zellen, ausgelöst durch Übergewicht
2. eine Überproduktion von Insulin, aus der eine verminderte Insulinwirkung resultiert
3. eine Störung der Insulinrezeptoren an den Zellen, ausgelöst durch Übergewicht.
Tatsächlich leiden die meisten der Typ II Diabetiker an Übergewicht durch Überernährung. Eine Reduktionsdiät hat häufig zur Folge, das sich der Diabetes wesentlich bessert oder sogar ganz verschwindet. Der Typ II Diabetes wird meist ausschließlich mit Tabletten behandelt, jedoch kann eine zusätzliche Insulingabe erforderlich sein.


U

U40 / U100

Zwei gebräuchliche Insulinkonzentrationen in Spritzlösungen. Die Zahlen geben an, wie viel Einheiten Insulin in 1ml Lösung enthalten sind.


V

W

X

Y

Z

Zucker

Übliche Kurzbezeichnung für den Rohr- oder Rübenzucker (=Saccharose) Oberbegriff für verschiedene kurzkettige Kohlenhydrate. Z.B. Traubenzucker, Fruchtzucker Umgangssprachliche Bezeichnung der Zuckerkrankheit


Zuckeraustauschstoff

Könnte für diätetische Lebensmittel für Diabetiker zum Süßen verwendet werden (z.B. Sorbitol und Mannitol). Für Reduktionsdiäten jedoch ungeeignet, da der Brennwert dieser Z. dem von Saccharose vergleichbar ist.


Zuckerkrankheit

s. Diabetes mellitus.